• Fremd bin ich gekommen

    Ausstellung in 1030 Wien

    Ich möchte daran erinnern, dass Wien, wie alle Städte dieser Welt, durch Migration entstanden ist und sich durch Migration weiter entwickelt. Im 19. Jahrhundert wurde im 3. Bezirk die St. Marxer Straßenbahnlinie scherzhaft die „Orientalische Linie“ genannt, weil viele griechische Händler hier lebten, die engen Kontakt mit dem Orient und dem Balkan hatten. Es gab eine große Karavanserei in der Ungargasse und nachts wurden bis zu 300 Lastenwagen von jeweils zehn bis 20 Pferden durch die Straßen gezogen.

    Im 16. Jahrhundert verglich der Dichter Wolfgang Schmeltzl Wien wegen seines Sprachengewirrs mit dem biblischen Babel. Wiens Architektur, die Speisen, die Kunst, die Wissenschaft, sind durch die Symbiose von alt und neu, fremd und vertraut entstanden.

    Mitte des 19. Jahrhunderts wurden nur 44 % aller Wiener hier geboren, im Gegensatz zu 69 % im Jahr 2017. Heute hat rund die Hälfte der Wiener Migrationshintergrund. Der größte Zuzug kommt aus der Türkei, Serbien und Deutschland. Wien erlebte immer wieder größere Einwanderungswellen. 1956–57 nach der Niederschlagung des Ungarnaufstands durch die Sowjets, kamen 180.000 Flüchtlinge nach Wien.  

    Die Bundesregierung, eine ÖVP-SPÖ Koalition unter Bundeskanzler Julius Raab (ÖVP) gewährte damals allen Flüchtlingen pauschal Asyl. In den 60er Jahren wanderten rund 265.000 Menschen aus der Türkei und Jugoslawien nach Österreich ein und trugen mit ihrer Arbeit zum österreichischen Konjunkturaufschwung bei. Viele von ihnen ließen sich in Wien nieder. Als im Jahr 2015 die erste Flüchtlingswelle aus Syrien und Afghanistan begann, stellten 88.000 Menschen in Wien einen Asylantrag. 2017 waren es nur mehr rund 15.000.

    Diese Zahl ist im Vergleich zu anderen Flüchtlingswellen überschaubar, doch die Ausländerfeindlichkeit nimmt heute sowohl in den Medien als auch in der Politik einen immer hetzerischeren Ton an. Aus diesem Grund stehen meine Ausstellungen unter dem Motto „Erinnert euch und wehret den Anfängen!“ Denn die größte Gräueltat der Geschichte begann mit der Ausgrenzung bestimmter Bevölkerungsgruppen und endete mit der aktiven Mithilfe oder der stillschweigenden Duldung des Mordes an sechs Millionen Juden und Roma durch viele Österreicher. Es ist wichtig sich daran zu erinnern, um eine Entwicklung hin zu Ausgrenzung und Hass zu vermeiden.

    Ich lade Sie ein: lernen wir die sogenannten Fremden, die alten und die neuen, in unserem Bezirk kennen. Und helfen wir mit, dass Wien eine lebendige, freie und sich weiter entwickelnde Stadt bleibt.

  • MARIANA ERDÖLY-KALINOVA, Dolmetscherin

    Ich bin in der Volksrepublik Bulgarien in Plovdiv geboren, einer Kulturstadt mit vielen Minderheiten, und im Sozialismus aufgewachsen. Offen hat man nur in der Familie reden können, schon ein Witz hat einen ins Gefängnis gebracht.

    Ich bin 1989 mit 28 Jahren nach Graz gegangen. Damals war Hochkonjunktur und ich habe als Vermessungstechnikerin zu arbeiten begonnen und schnell Deutsch gelernt. Bulgarien hat mir den­noch sehr gefehlt. Aus dieser Sehnsucht heraus habe ich begonnen zu malen und die Farben und Motive meiner Heimat zu mir geholt. Nach 20 Jahren bin ich als Gerichtsdolmetscherin nach Wien gegangen.

    Ich lebe gerne hier und habe mich nicht als Ausländerin gefühlt, es sind die Öster­reicher gewesen, die mir das ver­mittelt haben. Es kommt hier keiner auf einen zu und es war mühevoll Freunde zu finden. Die Kontaktaufnahme ist in anderen Ländern wie Italien viel leichter. Und immer wieder die Fragerei woher ich komme. Das mündet immer in Vorurteilen.

    Meine Heimat ist im Moment in mir, mein Zuhause ist Österreich. Ich habe ein Problem mit dem Begriff Heimat, denn er fördert das Festhalten und Ausharren und versperrt den Zugang zu Neuem. Ich glaube daran, dass einem zur richtigen Zeit die richtigen Menschen begegnen, egal wo man sich auf der Welt aufhält. Ich weiß nicht, ist es Glaube oder Hoffnung? Vielleicht ist es Magie.

  • MOHAMAD IBRAHIM RAHIMI, Schriftsteller und Buchhalter

    Ich stamme aus Afghanistan und bin in Kabul geboren, wohin meine Mutter nach dem gewaltsamen Tod ihres ersten Mannes geflohen ist. Afghanen werden im Iran wie Untermenschen behandelt. Das Gefühl, nicht gewollt zu sein hat mich immer begleitet. Dabei habe ich Glück gehabt, denn ich bin gut in der Schule und im Sport gewesen und schaue eher persisch als afghanisch aus. Als ich elf Jahre alt war, hat mein Vater uns verlassen und meine Mutter hat mich und meine drei Brüder alleine durchgebracht.

    Im Iran bin ich ein Flüchtling gewesen und wäre das auch in Afghanistan gewesen. Denn für mich ist Religion nur ein Fantasieprodukt und mit dieser Überzeugung überlebst du in keinem dieser beiden Länder. Dort wird mit der Macht der Religion geherrscht. Ich bin am 15.10.2015 nach Österreich gekommen und habe sofort intensiv angefangen Deutsch zu lernen. Bald habe ich bei Asyl in Not freiwillig als Dolmetscher arbeiten können, dann habe ich einen Literaturpreis gewonnen. 2017 habe ich die Aufenthaltsgenehmigung bekommen.

    Ich fühle mich hier wiedergeboren. Das Wichtigste für mich ist, dass es hier Gesetze gibt, an die sich alle halten, dass ich frei denken und schreiben kann und dass es keinen Religionszwang gibt.

    Ich habe keine Heimat, auch jetzt nicht, ich weiß im Grunde nicht was das ist. Vielleicht kann ich eines Tages diesem Gefühl näher kommen. Ich hoffe es, aber ich weiß nicht, was hier noch passieren wird. Bis jetzt ist alles gut, aber ich bin immer auf der Hut.

  • ANJA KUSTURICA, Architektin und Zeichnerin

    Ich bin in Sarajewo geboren und 1992 mit meiner Familie als Fünfjährige nach Wien geflüchtet. Wir sind in dem überfüllten Bus gesessen und ständig angehalten worden. Meine Mutter hat viel geweint. Für mich ist das wie ein irrealer Traum gewesen, ein Ausnahmezustand. Als wir dann in Wien in der Nacht aus dem Bus gestiegen sind, hat mein Vater bemerkt, dass seine Uhr stehen geblieben ist. Damals hat tatsächlich für uns eine neue Zeitrechnung begonnen. Wir sind monatelang von Bekannten zu Bekannten gezogen. Die Angst um die Zurückgelassenen und um die Zukunft waren allgegenwärtig. Als ich angefangen habe, die Sprache zu sprechen und Freunde zu finden, ist eine gewisse Normalität in mein Leben eingekehrt.
    Für mich ist Heimat kein geographischer Begriff, sondern der Geruch nach Dille, der mich an meine Großmutter erinnert. Oder das Meer, egal wo. Zuhause ist eine Kombination aus dem Ort an dem ich die meiste Zeit meines Lebens verbringe und den Menschen die mir wichtig sind, Familie und Freunde. Das ist Wien.

    In schwierigen Situationen merke ich, dass uns das gewachsene Netzwerk aus Verwandten und Bekannten fehlt, auf das gebürtige Österreicher zurückgreifen können. Wir haben immer alles aus eigener Kraft schaffen müssen. Der Ausnahmezustand, den ich als Kind erlebt habe, hat mich gelehrt, dass immer alles möglich ist, im Guten wie im Schlechten. Ich schätze es, mein eigenes Brot zu verdienen. Es ist mir bewusst, dass nicht alle Menschen diese Möglichkeit haben und dass sich nicht alle Menschen auf dieser Erde frei bewegen können.

  • PETER CESNAR, Restaurator

    Ich bin in Caslav in der Nähe von Prag geboren. 1948 sind meine Eltern emigriert und haben mich vorübergehend bei einer Tante untergebracht. Dann kam der eiserne Vorhang und sie haben nicht mehr zurück gekonnt um mich zu holen, sonst wären sie verhaftet worden. Ich habe bei meiner Tante gelebt und bin erst in der Pubertät darauf gekommen, dass sie nicht meine Mutter ist.

    1968 als die Russen einmarschiert sind, habe ich die Tschechoslowakei verlassen. Ich bin nach Wien gegangen und nach ein paar Jahren Kulissenmaler in der Oper geworden. Später habe ich mich dann als Restaurator für Bilder und Möbel selbstständig gemacht.

    In Tschechien habe ich mich als Kind und Jugendlicher zuhause gefühlt, jetzt ist Wien mein Zuhause. Ich bin Österreicher geworden und fühle mich auch als solcher. Wien hat eine barocke Lebensart, der tschechischen nicht unähnlich. Das zeigt sich in der Liebe zu den Heurigen, bei Ausstellungen und Kulturveranstaltungen. Auch die Langsamkeit ist ein ver­bin­dendes Element.

    Leider verändert sich Österreich zum Schlechteren. Fremde werden heute viel schlechter behandelt als 1968. Damals, als so viele von uns gekommen sind, haben uns die Österreicher als gleichwertig angesehen, nicht wie heute, wo Flüchtlinge oft als Menschen dritter Klasse behandelt werden. Als Jugendlicher habe ich in den CSSR erlebt, was Ausgrenzung bedeutet. Damals ist es der Klassenfeind gewesen, heute ist es der Fremde. Das spaltet ein Land emotional und ökonomisch ist es eine Katastrophe.

  • HATICE SAHIN–ILTER, Muttersprachliche Beraterin für Kurdisch und Türkisch in einem Spital, Bezirksrätin in Simmering

    Als ich sechs Jahre alt gewesen bin, sind wir meinem Vater nach Wien gefolgt. Er ist mit 33 Jahren bei einem Arbeitsunfall ums Leben gekommen. Meine Mutter ist Analphabetin gewesen und hat keine Abfindung bekommen. Das Leben ist hart gewesen und der Familienclan hat versucht, meine Mutter gegen ihren Willen wieder in die Türkei zu bringen. Sie hat sich gewehrt und ein netter österreichischer Polizist hat uns gerettet, als sie uns holen gekommen sind. Für mich ist meine Mutter ein leuchtendes Beispiel für Anstand, Gradlinigkeit und Durchsetzungsvermögen. Ich bin damals mit elf Jahren plötzlich erwachsen gewor­den, weil ich viele Aufgaben übernehmen musste. Eigentlich hat mein Berufs­leben als Übersetzerin schon damals begonnen.
    Obwohl ich fast nur Einser hatte, haben meine Lehrer mich in die Hauptschule geschickt. Gastarbeiterkinder sind nicht ins Gymnasium gekommen, kein Wunder, dass es heute Parallelgesellschaften gibt. Auch die türkische Community hat erwartet, dass Mädchen bald heiraten.

    Es hat damals für uns keine Vorbilder gegeben. Ich bin in die Handelsschule gegangen und habe beim Redewettbewerb in Wien den ersten Platz gemacht.

    Ich passe nicht in das Frauenbild der türkischen Männer. Türkische Frauen haben ein ambivalentes Verhältnis zu mir: für die Einen bin ich die „Abla“, die große Schwester, den Anderen bin ich suspekt. Ich brauche kein Kopftuch für meine Identität, aber ich verstehe es bei erwachsenen Frauen, denn ein Baum ohne Wurzeln gedeiht nirgends. Eine Wurzel kann vieles sein, Religion, Sprache, Community. Das freie Pendeln zwischen dem Kurdischen und dem Österreichischen ist mir wichtig. Ich fühle in mir eine große Freiheit und eine große Lebenslust.

  • OLIVER CSENDES, Geschäftsführer von Pioneers

    Meine Eltern sind Ungarn, mein Vater Diplomat und ich habe meine Kindheit in Budapest, London und Ghana verbracht. Als wir in die Slowakei gezogen sind, habe ich mich zum ersten Mal als Ausländer gefühlt. Ich war ein guter Fußballspieler, das hat mir geholfen. Zuerst war ich der Ungar, dann der Fußballer und eines Tages der Oliver. Ich habe slowakisch gelernt und später bin ich mit ein paar Freunden in Wien auf die HAK gegangen.


    Ich kann mich schnell integrieren, aber in Wien hat es länger gedauert, ich habe die Wiener als sehr verschlossen erlebt.

    Ich liebe Ungarn, aber durch das viele Reisen besteht Zuhause für mich nur aus dem engsten Familienkreis. Heute lebe ich hier, zahle meine Steuern und bin dankbar für die Möglichkeiten, die mir Wien geboten hat. Mittlerweile halte ich Landesgrenzen für total überholt. Die Wirtschaft, die Umweltverschmutzung, das Internet, nichts hält sich an Grenzen.

    Natürlich freue ich mich wenn Ungarn eine Goldmedaille macht bei der Olympiade, aber damit angeben und das als eigene Leistung zu verkaufen käme mir nicht in den Sinn. Ich habe ja nichts dafür geleistet, wie soll ich darauf stolz sein?
    Ich finde die Liebe zu einem Land durchaus positiv, solange man nicht andere Länder entwertet. Vorurteile werden anerzogen, kein Baby findet eine Ethnie besser als eine andere. Man weiß durch Untersuchungen, dass ein Unternehmen, je unterschiedlicher die Mitarbeiter sind, umso erfolgreicher ist. Vielleicht lässt sich das eines Tages auch von Ländern sagen.

  • TATIANA STCHERBA, Musikerin, Chorleiterin der Russisch Orthodoxen Kirche

    Ich bin in Minsk geboren und mit achtzehn Jahren nach Moskau gezogen, um Musik­wissenschaft und Orgel zu studieren. Orgelspielen ist mein Leben. Meine Mutter hat drei Jobs machen müssen, um mich zu unterstützen. Ich selber habe neben der Universität unterrichtet, für die Post schwere Zeitschriften ausge­tragen und Toiletten geputzt. Ich habe das Post­graduate Studium in Moskau abge­­schlos­sen aber keine Doktorarbeit geschrieben, denn wie wir bei uns sagen: „Der Hund ist kein Vogel“, die Musik­theoretikerin keine Musikerin.

    Das Geld für einen Masterkurs habe ich durch Orgelwettbewerbe verdient. Das ist ein ganz anderes Spielen als für ein Konzert, nicht außerordentlich, sondern ordentlich ist die Devise. Russland ist kein Orgelland, ich bin nach Deutschland gegangen, um besser zu werden und 2005 zu Prof. Martin Haselböck nach Wien. Er hat mir eine neue Musikwelt eröffnet ohne Regeln, mit Feuer und Emotion. Hier habe ich angefangen in der Kirche zu arbeiten, um nicht von Konzerten abhängig zu sein.

    Ich bin Weißrussin, ich möchte nicht Österreicherin werden und ich stelle mir nicht die Frage, ob ich hier zuhause bin. Ich bin ein orthodoxer Mensch, zuhause werde ich erst im ewigen Leben sein. Auch in Weißrussland fühle ich mich nicht daheim, höchstens bei meiner Mutter. Die Musik hat mich hierher geführt und ich werde in Wien bleiben. Ich akzeptiere das Land in dem ich wohne und versuche darin das Gute zu sehen. Wenn mich etwas stört, kann ich es entweder verbessern oder meiden.

  • SHI HENG ZHAN, Buddhistischer Mönch und Kung Fu Meister

    Ich habe mir selber den Namen Li Jing gegeben, der starke Li. Er bringt mir Glück und fokussiert mein Leben in die Richtung, die ich anstrebe. Ich bin in einem Dorf geboren und mit sechs Jahren in ein buddhistisches Kloster eingetreten, um Kung Fu zu lernen. Meine Eltern sind dagegen gewesen, denn es ist ein hartes Leben für ein Kind.

    20 Jahre lang habe ich in verschiedenen Schulen mit unterschiedlichen Meistern gelernt. Vor zehn Jahren habe ich angefangen in Kung Fu Shows auf der ganzen Welt aufzutreten. Ich bin in den USA, in Kanada, Venezuela, Mexiko und Europa gewesen und habe in Nordamerika gelebt und unterrichtet. Vor vier Jahren bin ich nach Wien gezo­gen. Ich bin gerne hier, die Menschen sind freundlich und ruhig, es ist nicht so laut wie in den USA. Die Österreicher denken ganz anders als die Chinesen. Wir sind verbindlich und höflich, die Österreicher verschieben und vergessen. Auf der anderen Seite sind sie viel entspannter als die Chinesen. Zuhause bin ich manchen zu offen und kommunikativ. Österreich hat schon auf mich abgefärbt.

    Grundsätzlich konzentriere ich mich auf den Moment und bin nicht unglücklich oder gekränkt. Das ist ein wichtiger Bestandteil von Kung Fu, dieses „Im Moment Sein“. Mein Zuhause ist China, in Österreich arbeite ich. Was in zehn oder 20 Jahren sein wird, beschäftigt mich nicht.

    Ich lerne Deutsch und mag es, hier zu unterrichten. Ich habe auch nie Schwierigkeiten mit Österreichern gehabt. Ich denke, man spürt es, dass ich mich nicht zum Anrempeln eigne.

  • HUMAN VAHDANI, Bereichsleiter Tageszentren und Wohnungen bei der Caritas Socialis

    Ich bin in Wien geboren und zwischen Wien und Teheran gependelt, woher mein Vater stammt, bis Khomeini an die Macht gekommen ist. Damals ist Teheran lebendig, bunt und frei gewesen, während Wien in meiner Erinnerung düster gewesen ist, mit dunklen Gebäuden und von alten unfreundlichen Frauen bewohnt. Ich habe mich dennoch wohlgefühlt, denn ich bin in eine internationale Schule gegangen, in Wien war ich Österreicher und im Iran Iraner.

    Ich mag den Iran, aber er ist nicht meins, obwohl ich mit dem Credo vieler Iraner aufgewachsen bin, dass Persien das kulturelle Zentrum der Welt ist. In dieser Hinsicht, sind sich Persien und Österreich ähnlich: beide Länder haben eine große Vergangenheit und heute ist ihre Bedeutung geschrumpft.

    Wien ist meine Heimat und ich liebe sie mit all ihren Vor- und Nachteilen. Als Führungskraft hilft mir mein Hintergrund, denn in der Pflege kommen viele Menschen aus verschiedenen Kulturen und ich kann mich gut auf sie einstellen.

    Meine persische Familie ist in der ganzen Welt verstreut. Meine Tante hat in Los Angeles, Paris, Teheran, Lausanne und hier gelebt und empfindet Wien im Vergleich als unglaublich international mit einem mediterranen Flair. Und doch ist es die Stadt, findet sie, die am wenigsten stolz auf ihre Vielfalt ist. Das ist auch meine Meinung. Wien wird gerade zur Weltstadt aber mir scheint, die Wiener wollen ihr Dorf zurück.

  • Tatjana Burtyk, Krankenschwester, Angestellte in einer Reinigungsfirma

    Ich stamme aus der Ukraine und habe als Touristin in Wien meinen Mann kennen gelernt. 2016 bin ich zu ihm gezogen. In Wien bin ich glücklich und gleichzeitig traurig, dass meine Eltern so weit entfernt sind. Mein Mann kommt ursprünglich aus Polen und hat einen überwiegend polnischen Freundeskreis, aber auch einige österreichische Freunde.

    Hier in Wien ist alles viel komfortabler als in der Ukraine, schon allein, wie gut der öffentliche Verkehr funktioniert, begeistert mich. Ich empfinde die Österreicher als sehr angenehm. In der Ukraine gehen Menschen, die einander nicht kennen, eher unhöflich miteinander um. Dieser grobe Umgang liegt wahrscheinlich auch am Krieg, er hat die Menschen verändert.

    Ich arbeite an meiner Integration und lerne Deutsch. Mein Sohn geht in den Kindergarten, er spricht besser Deutsch als ich und zusätzlich noch Polnisch und Ukrainisch. Jetzt möchte ich hier bleiben, aber es kann gut sein, dass ich eines Tages zurückkehren will. Nach wie vor ist die Ukraine meine Heimat und mein Zuhause, Wien so etwas wie ein Zweitwohnsitz. Das kann sich ändern, wenn ich eines Tages gut Deutsch spreche. Es ist mir peinlich, dass ich mich so schlecht ausdrücke.

    Wien erinnert mich ein bisschen an meine ukrainische Heimatstadt Ivano Frankov. Im 19. Jahrhundert haben dieselben Architekten in beiden Städten gearbeitet. Manchmal gehe ich durch den ersten Bezirk, sehe kleine Kaffees und Häuser, die mich an Zuhause erinnern und das macht es mir leichter zu bleiben.

  • CHRISTOPHE DUPONT-BAGGIO, Historiker und Französischlehrer

    Ich bin in einem Vorort von Paris aufgewachsen. Mein Vater ist Franzose, meine Mutter Italienerin. Die Liebe zu einer Nation ist mir fremd, man hat mir immer zu verstehen gegeben, dass ich der Sohn von Einwanderern bin. Den Franzosen gegenüber habe ich dennoch nie einen Minderwertigkeitskomplex gehabt. Im Gegenteil, je älter ich geworden bin, desto stolzer bin ich auf meine Herkunft und meinen Freundeskreis.

    Meine Freunde kommen aus Algerien, Marokko, Tunesien, Kamerun und Senegal. Wir haben eine gemeinsame Sprache, die eine Mischung aus Französisch, Arabisch und Kabyl ist. Wir haben immer wieder unter Rassismus gelitten und haben paradoxerweise in der Gruppe unvorstellbar rassistische Witze gegen unsere eigenen Herkunftsländer gemacht. Das ist unsere Art zu zeigen, dass wir Freunde darüber stehen und uns das leisten können, im Gegensatz zu den politisch Korrekten, die womöglich im Herzen rassistisch sind. Ich verstehe heute Gewalttaten von diskriminierten Menschen als Verzweiflungstaten und verurteile sie nicht, auch wenn ich denke, dass man in den wenigsten Fällen mit Gewalt etwas erreicht.

    Vor zwei Jahren bin ich mit meiner österreichischen Freundin nach Wien gezo­gen. Ich liebe diese elegante Stadt. Sie ist zart und freundlich und gleichzeitig chaotisch und lebendig. Es ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich mir vorstellen kann, dauerhaft an einem Ort zu bleiben. Hier finde ich gleichermaßen Bewegung und Ruhe. Ich bin ein Erdenbewohner, jetzt ist meine Zuhause hier und wenn meine Freunde aus Frankreich kommen, lieben sie es auch.

  • Maria von Usslar, Videojournalistin

    Ich bin in Deutschland geboren und aufgewachsen und 2011 nach Wien gegangen, um an der Fachhochschule Journalismus zu studieren. Ich lebe gerne in Wien, weil es eine einigermaßen sozial durchmischte Stadt ist. In Paris, wo ich ein Jahr Erasmus gemacht habe, spürt man die sozialen Spannungen viel mehr. Wenn ich will, kann ich in Wien sogar auf den Opernball gehen. Was ­mir hier fehlt, ist die deutsche Offenheit, auch meine positive Art ist den Öster­reichern verdächtig.
    Heimat ist für mich nicht ortsgebunden. Wien ist ein Ort, der mir Möglichkeiten geboten hat, mein Leben so zu leben, wie ich es mir vorstelle. Der Rahmen, der meinem Leben Halt gibt, sind die Zu­nei­gung meiner Familie und die Werte wie Toleranz und Verständnis, mit denen ich aufgewachsen bin.

    Wenn ich weit weg bin und mich jemand fragt, wo ich her bin, dann sage ich aus Wien. Hier würde ich mich gar nicht trauen, so zu antworten. Die Österreicher wollen, scheint mir, mit der Frage nach der Herkunft gemeinsame Bekannte oder Orte aufspüren. Das schafft Verbunden­heit. Das gibt es in Deutschland schon wegen der Größe des Landes nicht. Ich habe noch nie in meinem Leben gesagt, ich sei Niedersächsin.

  • DENISE SIKULA, Kundenberaterin bei einer Werbeagentur und Wirtschaftsstudentin

    Ich bin in NÖ geboren, mein Vater ist Österreicher, meine Mutter Serbin und ihre Schwiegereltern haben sie nie akzeptiert. Ich bin Österreicherin, aber vieles an mir ist serbisch, vor allem meine Mentalität. Sowohl in der serbischen wie auch in der österreichischen Kultur kann ich gut leben. Wenn ich umgeben bin von Menschen, die ich mag, fühle ich mich überall wohl. Mit Österreich verbinden mich keine heimatlichen Gefühle, vielleicht sind meine Großeltern in Serbien am ehesten Heimat für mich.
    Mir fällt auf, dass Österreicher oft abfällig über Ausländer reden. Es ist erstaun­lich, wie unfreundlich und herablassend manche Beamte sind, wenn ich eine Visaverlängerung für meine Großeltern beantrage.

    Ich fühle mich durch meine Herkunft reicher. Der größte Teil meiner Freunde hat Migrationshintergrund und ist zweisprachig aufgewachsen. Wir tun uns nicht nur leichter, zusätzliche Sprachen zu lernen, sondern sind durch das Hin- und Herpendeln zwischen verschiedenen Kulturen flexibler und kommunikativer als manche Menschen die aus nur einer Kultur stammen. Als ich in der Handelsakademie war, habe ich einem somalischen Flüchtlingsmädchen geholfen.

    Das hat mich mindestens so bereichert wie sie. Es ist traurig zu sehen, wie schlecht Medien und Politik das Flüchtlingsthema handhaben. Sie schüren Angst, anstatt Offenheit und Verständnis zu fördern.

    Es zieht mich in die Ferne, ich werde sicher einmal im Ausland arbeiten aber ich plane das nicht. Das Einzige was ich plane ist mein Berufsweg und meine Ausbildungen, denn ich möchte eines Tages Managerin werden und das werde ich auch.

  • CHRISTOF KÖSSLER, Senior Manager bei einer Unternehmensberatung

    Die Geschichte meiner Familie lässt sich bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgen, wir sind waschechte Südtiroler. Mein Vater ist ein Visionär gewesen und hat in den späten 60er Jahren eine Sportbekleidungsfirma gegründet. Er ist viel gereist und ich bin mit Bildern von Japan, Taiwan und China aufgewachsen.

    Es waren auch immer wieder ausländische Geschäftspartner bei uns zu Gast. Diese Weltoffenheit hat mich geprägt und ich bin nach Spanien, Frankreich und Südamerika gegangen, um zu studieren und zu arbeiten und habe dabei neue Sprachen gelernt. Ich bin in zwei Kulturen aufgewachsen und habe lange nicht gewusst, wohin ich gehöre.

    Immer wieder habe ich die Firma, für die ich arbeite, verlassen, um eigene soziale Projekte im Ausland zu machen, bin zurückgekehrt und wieder gegangen.

    Ich bin ein leidenschaftlicher Mensch und folge meinen Überzeugungen. Erst in den letzten vier bis fünf Jahren habe ich eine stabile Mitte gefunden. Der räumliche Begriff von Heimat ist für mich nicht relevant, weil das eine äußere Suche nach einem inneren Anker ist.

    Erst als ich mich auf die Suche nach mir selber gemacht habe und einen Schlüssel gefunden habe, für das was mich innerlich ausmacht, habe ich so etwas wie ein inneres Heimatgefühl gefunden. Dann habe ich mir auch einen äußeren Raum schaffen können, den ich als Zuhause empfinde. Ich kann jetzt sagen, dass ich gerne in Wien lebe.

  • ALEKSANDRA KAMENSKAJA, Klavierspielerin

    Ich bin in Estland als Russin geboren, mit fünf Jahren auf die Musikschule und danach mit 15 ins Musikgymnasium in Tallin gegangen. Die Lehrer sind aus Deutschland, Russland und Estland gekommen. Musiker schließen keine Nationen aus, kein estnischer Musiker würde auf die Idee kommen, aus Patriotismus auf die Kompositionen Rachmaninows zu verzichten. Das Einzige was zählt, ist die Qualität des Künstlers, nicht seine Herkunft.

    Nach meinem Erasmusjahr in Wien bin ich geblieben. Zum Glück ist Estland in der EU, sonst wäre das nicht möglich gewesen.

    Ich fahre jedes Jahr zwei Mal nach Hause. Was mir am meisten fehlt, ist das Meer. Die Wellen, die Ruhe, die Möwen, die kalte graue Stimmung. In Estland brauchen die Menschen viel persönliche Distanz, hier sind die Leute viel offener und freundlicher. Das mag ich. Ich lebe in einer etwas abgeschlossenen idealen Welt, in der das Einzige was zählt, die persönlichen und musikalischen Qualitäten sind. Ich höre kaum Nachrichten. Mein sowjetischer Hintergrund macht mich misstrauisch gegenüber Medien.

    Als Kinder haben wir Russisch gesprochen und deshalb haben manche Kinder nicht mit uns gespielt. Ich weiß, was Diskriminierung ist und die derzeitige Entwicklung in diese Richtung macht mir Sorgen. Es wäre schön, wenn die ganze Welt so funktionieren würde wie das Musizieren. Wir sind nicht immer einer Meinung, aber dann gibt es einen Diskurs. Wir probieren Verschiedenes aus und am Ende sind alle zufrieden, das führt dann zu einem guten Ergebnis.

  • ALEKSANDAR MARKOVIC, Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger

    Meine Großeltern sind in den 60er Jahren als Gastarbeiter nach Wien gekommen, meine Eltern sind ihnen 1978 gefolgt. Wir haben im 10. Bezirk gewohnt, in einer Gegend mit Substandardwohnungen, mit Klo und Wasser am Gang, wo es praktisch nur Ausländer gab. Ich habe zuhause Serbisch gesprochen und im Kindergarten Türkisch. Erst in der Volksschule, wo nur drei von zwölf Kindern Migranten waren, habe ich rasant Deutsch gelernt.

    Als Kind habe ich mich immer als Jugoslawe gefühlt, bis ich in der Zeit des Krieges von bosniakischen Flüchtlingskindern verdroschen und als „Scheiß Serbe“ beschimpft worden bin. Ich war total baff, weil wir dieselbe Sprache gesprochen haben. Wenn die Polizei gekommen ist, war sie offen rassistisch gegen uns. Das hat mir verdeutlicht, dass wir doch zusammen gehören. Die Österreicher sind mir suspekt gewesen, besonders die Skinheads, die habe ich mehr gefürchtet als alle anderen.

    Ich habe als junger Mann begonnen auf Deutsch zu träumen und als richtiger Wiener fühle ich mich seit ein paar Jahren, als ich in den USA starkes Heim­weh nach der Donauinsel und einem Kaffee am Graben verspürt habe. Ich habe mich selten so gefreut, wie beim Landen in Schwechat. Endlich zuhause.

    Ich habe lange gebraucht, um mich in Wien zu verorten. Ich glaube das ist der Grund, warum ich mich mehr zu Randgruppen hingezogen fühle. Es ist kein Zufall, dass ich sechs Jahre auf der Akutpsychiatrie als Pfleger gearbeitet habe und jetzt im Palliativbereich bin. Das sind beides Randgebiete der Medizin, da fühle ich mich am wohlsten.

  • VANESSA ELLEDER, Turnusärztin im Spital

    Ich bin in NÖ in dem kleinen Dorf gebo­ren, aus dem meine Mutter stammt. Mein Vater kommt aus Siebenbürgen in Rumänien, seine Muttersprache ist Ungarisch. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs ist er nach Österreich gekommen und hat in einer Flüchtlingsunterkunft in Schloßhof gewohnt. Dort haben sich meine Eltern ineinander verliebt. Meine Mutter ist damals verheiratet gewesen, hat ein kleines Kind gehabt und sehr konservative Eltern. Und doch hat sie sich für den rumänischen Flüchtling entschieden. Ich bewundere sie dafür.

    Die Herkunft meines Vaters ist in der Schule bei meinen Freunden nie Thema gewesen. Als Kind habe ich nie verstanden, dass mein Vater nicht wählen darf. Das empfinde ich heute zusehends als unfair. Er lebt hier, zahlt seine Steuern und ist EU-Bürger.

    Wir haben in Rumänien Urlaub gemacht, es hat mir dort sehr gefallen, aber mein Zuhause ist da, wo die Familie ist. Egal wo, Hauptsache wir sind zusammen. Ich fühle mich 100 prozentig als Österreicherin, aber meine Familiengeschichte hat mich toleranter und weltoffener gemacht als viele Andere in meiner Umgebung, die glauben, dass Grenzen eine reelle Trennung zwischen Menschen sind.

    Ich habe als Ärztin in Nicaragua gearbeitet, dort hätte es mich mit einer anderen Herkunft vielleicht nicht hingezogen. Heute arbeite ich in NÖ und merke immer wieder unter den Kollegen, dass österreichische Mitarbeiter besser angesehen werden als ausländische. Interessanterweise ist das unter besser Aus­ge­­bildeten kaum ein Thema und der Spitalsbetrieb in Österreich wäre ohne MigrantInnen nicht aufrecht zu erhalten.

  • Filip Paspalj, Jusstudent und Bezirksrat

    Ich bin in Wien geboren. Mein Vater ist in den frühen 70er Jahren aus dem heutigen Bosnien als Gastarbeiter hergekommen. Meine Mutter stammt aus Serbien, ist hier in die Schule gegangen und hat den Bachelor in Wirtschaft gemacht. Sie war durch ihr gutes Deutsch und ihre Bildung für so vieles zuständig, dass die traditionellen Geschlechterrollen bei uns aufgehoben waren.

    Ich habe mich als Kind nie ausgegrenzt gefühlt. Eine Form von Diskriminierung, die ich heute öfters erlebe ist die immer wieder auftauchende Bemerkung, „ich sei ein untypischer Serbe“. Was bitte ist ein typischer Serbe?! Das ist schon sehr entlarvend.
    Bei einem Fußballmatch wüsste ich nicht, ob ich zu Serbien oder Österreich halten soll. Ich habe eine total starke Identifikation mit Wien, das verdrängt wahr­schein­lich das Landesthema. Ich bin Wiener, ein Wiener Patriot, auch wenn ich Belgrad sehr mag. Das Serbische an mir lebe ich am ehesten darin aus, dass ich praktisch ausschließlich serbische Musik höre. Meine Familien haben sich im antifaschistischen Widerstand engagiert. Dieser Glaube, die Welt verbessern zu können, ist in der Familie weiterge­geben worden. Ich definiere mich über Poli­tik und Werte, nicht über Religion oder Herkunft. Es fällt mir auf, dass sich gleichaltrige Serben, die in ihrer Jugend diskriminiert worden sind, viel mehr
    über ihre Community definieren. Sie ziehen sich zurück in das, was sie von den Öster­reichern unterscheidet. Ich kann das nachvollziehen, das gibt ihnen Sicherheit.

  • Claudia Augustat, Museumskuratorin

    Ich bin im Wuppertal aufgewachsen und habe schon als Teenager gewusst, dass ich einmal in einem Museum arbeiten will. Vor 13 Jahren bin ich nach Wien gezogen, weil ich am Weltmuseum eine Stelle als Kuratorin bekommen habe. Ich kann mir nicht mehr vorstellen aus Wien wegzuziehen und habe schon einige Angebote ins Ausland ausgeschlagen. Österreich fühlt sich für mich sehr vertraut an, aber ich werde immer noch als Fremde wahrgenommen. Am meisten hat mich schockiert, dass man mir im Arbeitsfeld vorgeworfen hat, zu direkt zu sein und nicht den richtigen Humor zu haben. Ich bin ein Mensch, der Andere gerne lobt. In Österreich wird mir das als Anbiederei ausgelegt, da wird eher die Kritik ernst genommen. Mittlerweile frage ich mich, ob man überhaupt in Österreich ankommen kann. Es ist so, als hätte mein Schiff zwar angelegt, aber ich selber darf nur für Ausflüge an Land. Ich glaube nicht, dass es nur Deutschen hier so geht. Immer taucht die Frage auf, wo man herkommt. Was mich in dem Zu­sammenhang regelrecht entsetzt, ist wie bei gebildeten, gut situierten Menschen am Stammtisch der Alltagsrassismus hochkommt. Das wird gar nicht mit dem Holocaust in Zusammenhang gebracht.
    Letztendlich muss ich nicht dazugehören, es ist mir wichtiger, selber das Gefühl zu haben, hierher zu gehören.

    Als Ethnologin bin ich es gewohnt, fremd zu sein, ich fühle mich auch in Hotelzimmern zuhause. Was mich massiv stört, ist, dass ich hier nicht wählen darf. Das müsste doch in der EU möglich sein.